Drei Elfmeter drehen ein Spiel

Kennt Ihr das? Du bestellst etwas im Internet, sagen wir einen Laptop, bezahlst und der Laptop kommt nie an. Oder kennt Ihr das? Du buchst für den Urlaub ein angebliches 5-Sterne-Hotelzimmer in ruhiger Lage mit Meeresblick und bekommst eine Absteige neben der Autobahn. Oder ist es Dir vielleicht schon einmal passiert, dass Du beim Kartenspiel mit gezinkten Karten so richtig abgezockt worden bist? Und was haben all diese Dinge mit einem Fußballspiel zu tun? Einerseits nicht viel. Manchmal aber schon, denn jeder Burger, ob Trainer, Spieler oder Zuschauer musste sich so richtig betrogen fühlen. Denn das, was da am Sonntag in der Kreisoberliga Niederlausitz passierte, hatte so noch niemand gesehen.

Es spielten zwei Mannschaften, die beide den Fußball beherrschen. Nicht umsonst steht Motor Saspow ganz oben in der Tabelle. Und es spielte an dem Sonntag eine SG Burg, die sowohl taktisch, läuferisch als auch fußballerisch nicht nur eines der besten Spiele in der laufenden Saison machte. Sie gab dem Gastgeber aus Saspow auch kaum Luft zu atmen und ließ es selten zu, dass Motor Saspow ins Spiel fand. Und unsere Männer belohnten sich in der ersten Halbzeit auch mit zwei schön heraus gespielten Toren. Bereits in der zehnten Minute dribbelte sich T. Bubner durch die Reihen der Saspower und zog aus gut 22 Metern unhaltbar ab. In der 26. Minute das verdiente 0:2 für Burg, als L. Schulz den Ball eroberte, alle Gegenspieler mit Tempo aussteigen ließ und den Ball scharf vor das Tor brachte. P. Schötzigk ließ für den hinter ihm einlaufenden M. Strzelczyk durch, der überlegt und mit Wucht unhaltbar abschloss.

Doch dann kam die Zeit für den 12. Mann bei Motor Saspow, als im Strafraum der Burger ein Saspower nach einer unbestreitbar regelkonformen Balleroberung sich fallen ließ. Egal meinte die Person in Gelb. Elfmeter in der 32. Spielminute aus dem Nichts. Damit war aber noch nicht Schluss. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte der schon erwähnte 12. Mann seine Linie gefunden und die lautete: Im Zweifel für Motor Saspow. Und so verwundert es nicht, dass es in der 73. Minute einen weiteren Elfmeter für Saspow gab, nachdem unser Abwehrspieler erfolgreich und sauber geklärt hatte. Foul ist eben, wenn ein Spieler von Motor Saspow aus welchen Gründen auch immer zu Fall kommt. Und auch damit noch nicht genug. An der Mittellinie wurde ein Burger Spieler mit offener Sohle zu Fall gebracht. Aber das konnte keinen Freistoß geben, da die Farbe des Trikots nicht stimmte. War ja nur jemand in Grün-Weiß, der liegen blieb. Das Spiel lief also weiter und man ahnte es, erneut Elfmeter für Saspow mit dem 2:3 in der 87. Spielminute.

Sehr schade, dass ein gutes Spiel unserer Männer durch eine einzige Person auf dem Platz so in sein Gegenteil verkehrt wurde. Und so falsch können wir mit unserer Einschätzung der Leistung des Mannes in Gelb nicht liegen, wenn selbst Saspower Verantwortliche und Spieler nach dem Spiel meinten: Was die Leistung des Sch…… betrifft, sind wir eurer Meinung.

Und noch ein Wort. Ja auch wir wissen, dass wir über jeden Schiedsrichter froh sein müssen, denn auch sie stellen sich jedes Wochenende für wenig Geld ehrenamtlich auf den Platz und machen ein Fußballspiel erst möglich. Dafür sagen wir auch jedem Schiedsrichter Danke. Und in der überwiegenden Zahl der Fälle machen sie ihren Job gut, auch wenn man die eine oder andere Situation vielleicht anders entschieden hätte. Und wir möchten auch nicht glauben, dass ein Schiedsrichter absichtlich ein Spiel in eine Richtung lenkt. Wir möchten einfach nur hoffen, dass es ein schlechter Tag war. Aber auch wir, also die Trainer, Mannschaftsverantwortlichen und Spieler verbringen unsere Freizeit beim Fußball und betreiben das ganze ehrenamtlich und haben es nicht verdient, mit dem Gefühl nach Hause gehen zu müssen, dass wir irgendwie um den Lohn unserer Arbeit gebracht worden sind.

2 Gedanken zu „Drei Elfmeter drehen ein Spiel

  1. Sehr einseitiger Spielbericht. Die Schiri-Leistung war tatsächlich nicht die Beste, aber absolut nicht zu Gunsten von Saspow. Zum Thema “offene Sohle”, da sollte der Berichterstatter mal genau hinschauen wer getroffen wurde. Beim ersten Elfmeter vermag ich kein klares Urteil abzugeben, aber die anderen beiden Fouls im Strafraum…ohje. Burg war an dem Tag spielerisch doch besser, aber was nützt das, wenn man ein Abwehrproblem hat. Und bei der gelb / roten Karte gibt es keine zweierlei Meinungen, außer man berichtet einseitig.

  2. Hallo JM.

    Der Bericht ist natürlich aus unserer Sicht geschrieben. Und aus unserer Sicht, war der zweite Elfmeter als solcher unberechtigt, weil der Abwehrspieler erst den Ball klärt und erst danach der Saspower über ihn drüber fliegt. Dass die gelb/rote Karte zum Schluss berechtigt war, hat niemand in Frage gestellt. Kritisiert worden ist nur, dass nicht bereits vorher die Partie unterbrochen worden ist; nur dadurch bekam Saspow die Chance überhaupt anzugreifen.

Kommentare sind geschlossen.