FINALE – Burg dreht einen 0:3 Rückstand

Finale! Wir glauben es immer noch nicht wirklich. Es war ein irres Spiel gegen Fichte Kunersdorf. Ein absolut irres Spiel, was noch Jahre später in Erinnerung bleiben wird. Ein Spiel, in dem Burg eine unglaubliche Moral zeigte. Ein Spiel mit einem Drehbuch wie in einem Krimi, in dem einer der beiden Hauptdarsteller schon sterbend am Boden liegt und dann wiederaufersteht.

Und Burg war nach diesem Drehbuch bereits nach gut 10 Minuten Spielzeit so gut wie mausetot. Denn da stand es bereits 0:3, weil Kunersdorf mit drei langen Bällen in der 7., 8. und 10. Minute unsere Abwehr aushebeln konnte und jedes Mal der Ball in unserem Tor lag. Tore, die man sich in einem Spiel und schon gar nicht gegen einen höherklassigen Gegner nicht leisten darf. Ein paar Minuten, die alles über den Haufen werfen, was man sich vor dem Spiel vorgenommen hatte. Und trotzdem war es passiert. Die Köpfe und Schultern der Burger hingen nach unten, Körpersprache und Selbstbewusstsein waren bei Null und kaum einer glaubte noch ernsthaft daran, dass Burg noch etwas bewegen könnte. Schlimmer kann es nicht kommen.

Aber Burg atmete noch, wenn auch zunächst nur etwas. Und es gab noch eine Halbzeitpause, in der ein paar Korrekturen vorgenommen und vor allem die Spieler wieder aufgerichtet werden konnten. Und schon die ersten Minuten der zweiten Halbzeit machten etwas Hoffnung, denn da gab es für Burg bereits ein paar Chancen. Und je länger diese dauerte, umso gefährlicher wurden diese. Doch die Zeit rannte davon und bis zur 78. Minute fehlte Burg auch etwas Glück. Dann kam mit einer von Jendrik Sarnow getretenen Ecke die Wende, die Max Lecher über die Linie drücken konnte. Und dann nicht mal eine Minute später der Treffer zum 2:3, den Tobias Tornow für Paul Schötzig auflegte. Burg glaubte wieder an sich, spielte Fußball, als ob es kein Morgen mehr gibt. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das Tor der Kunersdorfer und als dann endlich in der 90. Minute Lucas Schulz einen fast schon verhungerten Ball von Max Lecher über die Linie drücken konnte, war die erste Halbzeit komplett vergessen. Fünf Minuten Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter und diese waren fast vorbei, als Burg mit einem von Tobias Bubner auf Lucas Schulz geschlagenen Ball noch einmal entscheidend hinter die Kunersdorfer Abwehr kommt. Schulz dribbelt sich in den Strafraum, kann selbst schon abschließen, legt aber noch einmal auf Max Lecher quer, drin ist das Ding und alle Dämme brechen.

 

Burg macht das Unmögliche möglich, zeigt eine unfassbare Moral und liefert sich einen unbeschreiblichen Fight, nach dem die SG als verdienter Sieger zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins Finale des Kreispokals Niederlausitz einzieht. Zuletzt gelang dies vor 22 Jahren im Jahr 2000. Und welches Ziel wir da ins Auge fassen werden, ist ja wohl klar. Wer unser Finalgegner sein wird, steht noch nicht fest und wird zwischen den Teams von Hertha Hornow und SV Döbern entschieden. Finaltag ist dann am Wochenende 06./07. August und zwar in Kunersdorf.